Im Frühjahr (Ende April/Anfang Mai) ist das ganze Tal um Meran in ein Blütenmeer getaucht, während auf den Bergen noch die Schneefelder blinken. Im Oktober erleben Sie bei einer "Törggele-Partie" die altbekannte Südtiroler Gastfreundlichkeit. In den "Ausschankhöfen" wird beim Tanz der "Suser" (der neue Wein) probiert. Damit er nicht so schnell in den Kopf steigt, gibt es "Keschten" (geröstete Kastanien), Schinkenspeck, Räucherwurst und "Barln" (Fladenbrot).
Vinschgau: Das Sonnen-Tal Von den großen Südtiroler Tälern gleicht keines dem anderen: So hat auch der Vinschgau seine vielfältige Eigenart. Etwa 70 km erstreckt er sich vom Reschenpaß bis in die Gegend von Meran. Er ist reich an Superlativen und besitzt die höchste befahrbare Paßstraße Europas, das Stilfser-Joch, das einzige Südtiroler Städtchen Glurns mit voll erhaltener Stadtmauer, den höchsten Berg Südtirols, den Ortler (3905 m), schließlich auch den Südtiroler Teil des Stilfser Joch-Nationalpark. Reizvoll ist der Kontrast zwischen der fruchtbaren weiten Talebene und den Gebirgsriesen rundum. Berühmt sind die Vinschgauer Marillen- und Beerenkulturen. Bis über Schlanders hinaus gedeiht Edelobst, im unteren Teil wird die Weinrebe gepflanzt. Im Vinschgau sind 10 Monate im Jahr überall Ferienland, Erholungsgebiet, Wanderparadies mit einzigartigen Naturschönheiten und von höchstem Erlebniswert: Kirchen und Klöster, Schlösser und Burgen, so die Burgruine MONTANI bei Latsch, auf der die Nibelungenhandschrift gefunden wurde; Einödhöfe und wuchtige Talbauernhäuser, unzählige Kunstschätze, Kultur- und Geschichtsdenkmäler. Die Burggrafen von Tyrol gaben der Gegend um Meran den Namen "Burggrafenamt". In der Meraner Umgebung gibt es allein 32 Burgen und Schlösser. Überhaupt ist ja Südtirol mit über 400 Ritterburgen und Schlösser die vermutlich burgenreichste Landschaft der Erde. Bis ins obere Vinschgau kann man immer von einer Burg zur anderen sehen. So konnten Nachrichten schon früher sehr schnell durch das Land signalisiert werden. Nirgendwo kann man das immer wieder überwältigende Naturgeschehen in ähnlicher Vielfalt und Greifbarkeit erleben wie im sonnigen, klimatisch bevorzugten Burggrafenamt. Es ist wie ein "natürliches Hochhaus", das in jedem Stockwerk etwas Neues, Überraschendes bietet. Dinge, die sich anderswo auszuschließen scheinen, existieren hier nebeneinander und geben dem Leben einen unvergleichlichen Reiz. Überall ziehen die Jahreszeiten im Nacheinander vorüber, hier aber schichten sie sich gleichsam übereinander: Frühling oder Frühsommer im Tal, noch Winter in der Höhe der Dreitausender.
"Alpenglühen", Sonnenuntergang in den Dolomiten. Die Dolomiten sind jene eigenartig zerklüfteten und doch so mächtigen Bergstöcke, die Wanderer und Bergsteiger zu begeistern vermögen. Die "bleichen Berge" sind phantastisch helle Felsformationen, die mit ihren Türmen und Zinnen unvermittelt aus dem dunklen Grün der Wälder und aus blumenübersähten Almwiesen aufsteigen. Begrenzt werden die berühmten Berge durch das Eisacktal mit seiner Brennerautobahn im Westen, durch das lange Pustertal im Norden und das Eggen- und Fleimstal im Süden. Die Landschaft ist von einer erstaunlichen Vielfalt: Luftige Grate und Kanten für Kletterer, viele markierte Pfade und gesicherte Felswege für Wanderer und Bergsteiger. Beeindruckend sind die hellen Felsen, oft wie Figuren gestaltet, die im fahlen Lichte zu leben scheinen. Hier ist das "Zauberreich der Dolomiten". Zahlreiche Sagen umweben diese Berge.
Das Eggental beginnt, vom Brenner kommend, kurz vor der Landeshauptstadt Bozen. An der Einfahrt bei Kardaun ist das Tal so schmal, daß es leicht übersehen werden kann. Die Straße ist in den roten Fels gehauen und führt über viele Brücken und Tunnels nach oben. Bei Birchabruck wird das Tal wieder breit. Es führt direkt zu den Füßen des Rosengarten. Oben auf der Paßhöhe spiegelt sich der Latemar im weltberühmten Karersee. Gegenüber dem Karerpass liegt Deutschnofen auf einem weiten, sonnigen Hochplateau, umgeben von blühenden Wiesen und immergrünen Nadelwäldern.
Das Pustertal, das "Grüne Tal" Südtirols, erfreut mit seinen schattigen Nadelwäldern, seinen saftigen grünen Wiesen, seinen gemütlichen Dörfern und gepflegten Städten die Besucher. Es ist eines der großen Täler Südtirols, voller Eigenart und zieht sich von der Brennerautobahnausfahrt "Brixen/Pustertal" über 60 km in ostwestlicher Richtung bis zum Grenzübergang bei Innichen. Bedeutende Seitentäler führen nach Norden zu den majestätischen Bergen der Zillertaler Alpen und nach Süden in die bizzaren Dolomiten. Das Pustertal mit seinen natürlichen Schönheiten ist ein Paradies für den ruhe- und erholungssuchenden Städter ebenso wie für den sportlich aktiven Wanderer und Kletterer. Die Ursprünglichkeit ist in den Naturparks "Fanes-Sennes-Prags" mit dem Pragser Wildsee und den "Sextner-Dolomiten" mit den "Drei Zinnen" und dem "Fischleinboden" erhalten geblieben.
|